100 Jahre AD

1924 | Unter der Gaslaterne …
Über der Gründung der Admira schwebt eine Legende: Eine Gruppe fußball-begeisterter junger Männer gründete 1924 nach einer Faschingsveranstaltung unter einer Gaslaterne in der Gusshausstraße einen Fußball Sportklub. Wenig später schon wurde der Vereinsname Admira aus der Taufe gehoben, abgeleitet aus dem Wort “Admiral”. Auch die Vereinsfarben waren gleich zu Beginn statuarisch festgelegt. Die weißen Hemden wurden lila eingefärbt, bei weißen Hosen. Es konnte losgehen!
1934 | Es wird ein Sportplatz sein …
Das Jahr 1934 begann trist. Der Verband der Arbeiter-Fußballer Österreichs (VAFÖ) wurde aufgelöst, und damit auch die Admira. Es wurde schnell reagiert, und die „neue“ Admira schloss sich dem OÖFV an. Nur, man stand immer noch ohne eigenen Platz da. Noch im selbem Jahr bekam man den ATSV Urfahr Platz zugesprochen. Dieser war unter dem Namen „Am Damm“ bekannt und war dort, wo heute die Peuerbachschule steht. Mit einem Turnier wurde der erste eigene Sportplatz der Admira eröffnet, das Vereinsheim wurde im Gasthaus Bergbahn in der Landgutstraße bezogen.


1936 | OÖ. Landescup …
Sportlich ging es in den 1930er Jahren trotz aller politischen Wirren voran. Erster Höhepunkt war der Gewinn des OÖ. Landescups 1936 im Finale gegen Gmunden. Auch in den Folgejahren war die Admira ein Fixpunkt im OÖ. Cup, auch wenn es für einen weiteren Titel nicht mehr reichte. Die Mannschaft um Helekal, Max Wöß oder Torwart Schenk war auch in der Liga weiter erfolgreich und verpasste 1939 nur knapp den Aufstieg in die Gauliga, damals Österreichs höchste Spielklasse. Schon damals war bemerkenswert, dass die Admira von ihrem starken Nachwuchs zehren konnte.
1945 | Nach dem Krieg …
Der 2. Weltkrieg stellte wie in allen Bereichen auch für die Admira eine Zäsur dar. Plötzlich stand man wieder ohne Platz da, da der Sportplatz an den ATSV Urfahr zurückgegeben werden musste. Training und Spiele wurden jedoch weiterhin dort durchgeführt. Walter Tschirk, der schon während des Krieges dafür sorgte, dass der immer spärlicher werdende Fußballbetrieb aufrecht erhalten wurde, konnte die Heimkehrer schnell wieder aktivieren. Trotz allen Widrigkeiten kam das Admiraner Leben also schnell wieder ins Laufen. Die Admira schloss sich 1950 dem Allgemeinen Fußballverband an und startete in der Staatsliga B.


1955 | SV Post Admira …
Nach Abstieg 1953 und umgehenden Wiederaufstieg in die – nun – Landesliga ging die Admira 1955 eine Kooperation mit dem Postsportverein ein. Sie firmierte bis 1973 als SV Post Admira. Nach der Hochwasserkatastrophe 1954 wurden die der Admira zugeteilten Gelder in die Wiederherstellung des SV Urfahr-Platzes investiert. Diesen teilte man sich als Untermieter in den kommenden Jahren. Sportlich ging es eher auf und ab, ehe man sich nach dem Meistertitel der 1. Klasse Ost 1958 gegen Ende der 1950er dauerhaft in der Landesliga etablieren konnte.
1962 | Erfolgsjahr!
„Das sportlich erfolgreichste Jahr der Admira Geschichte“, schreibt Hans Kunze in seiner Chronik. Tatsächlich wurde die Admira oberösterreichischer Landesmeister! Sowohl die Kampfmannschaft, Reserve, als auch die Junioren – Sieg auf ganzer Linie. Der Aufstieg in die Regionalliga Mitte (damals die zweithöchste Liga) war allerdings ein zu großer Schritt, und man stieg als Letzter 1963 wieder ab. Nichtsdestotrotz war die Admira in den Folgejahren ein Spitzenverein in der Landesliga, auch die Junioren zeigten mit einem Meistertitel 1966 wieder auf. Spieler wie Helekal, Limberger und Heinz Nagl wurden treibende Kräfte.


1973 | Stock Admira zeigt auf …
1973 kam es durch einen Sponsorvertrag mit der Firma Stock via Harald Schenk zu einer Namensänderung: SK Stock Admira Linz. Die Admiraner erregten vor allem durch Hallenturniere, internationale Turniere und Erfolge im ÖFB Cup breiteres Aufsehen. So schied man 1974 erst im Achtelfinale nach einem Elfmeterschießen gegen Wiener Neustadt aus. Während sich die aktiven Karrieren alter Haudegen langsam dem Ende zuneigten, war die Admira eine gute Adresse für das Entstehen neuer großer Laufbahnen, wie z.B. jener von Kurt und Wolfgang Nagl, später beim LASK.
1974 | Der Admira-Platz!
Seit der Nachkriegszeit wurde von einem eigenen Platz für die Admira gesprochen. Nach Jahren der Untermiete am SV Urfahr-Platz war es soweit, der Admiraplatz sollte nach jahrelangen Planungen Form annehmen – und zwar am Bachlberg am Fuße des Pöstlingbergs. Mehr als 20.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet, um den Platz am 3.8.1974 eröffnen zu können. Die Anlage wurde 1984 um den Trainingsplatz und 1993 um eine überdachte Tribüne erweitert. 2001 wurde schließlich der Zu- und Umbau des Klubgebäudes mit großer Eigenleistung durchgeführt. Auch danach wurde stetig an seiner heutigen Erscheinung und Funktion gefeilt.


1978 | Ende der 70er …
Ende der 1970er begannen schwierige Zeiten. Der Traditionsverein – fast immer in der höchsten oberösterreichischen Liga seit den 1930er Jahren – kam sportlich und finanziell ins Trudeln. 1978 stieg man aus der Landesliga ab, dazu stand man nach dem Absprung von Stock ohne Hauptsponsor dar. 1981 ging es dann sogar in die Bezirksliga hinunter. “Ein einziger Funktionär hält den Traditionsklub am Leben”, porträtierte die OÖN den Obmann Josef Mayr damals und zeichnete ein düsteres Bild über die Zukunft der Admira. Doch es kam anders, langsam, aber doch…
1981 | Neubeginn
Nach dem schleichenden Abstieg in den späten 1970ern bildete das neue Jahrzehnt so etwas wie einen Neubeginn. Eine Generation, die bis heute das Bild der Admira prägt, wuchs langsam heran. Es zeichnete sich ab, dass sich hier eine Mannschaft aus dem eigenen Nachwuchs entwickelte, die die Admira in die 1980er führen konnte. Auch angesichts knapper finanzieller Mittel war der Fußball Marke Eigenbau von enormer Bedeutung für die Admira. Es folgte eine konstante Phase von neun Jahren in der Bezirksliga Nord, die gegen Ende des Jahrzehnts neue Hoffnung keimen ließ.


1990 | Aufstieg
Das lange Warten hatte ein Ende und die Admira stieg 1990 wieder in die 2. Landesliga auf. Die Generation Eisschill, Panhofer, Alic, Nigl und Co. konnte schließlich ihr Versprechen einlösen und wurde Meister der Bezirksliga Nord. Christian Panhofer wurde mit 30 Treffern Torschützenkönig. “Auf Sparflamme zum Meistertitel” schrieb die OÖN angesichts eines knappen Budgets, das jedoch durch eine über die Jahre gewachsene Mannschaft wettgemacht werden konnte. Noch heute bilden Mitglieder der damaligen Meistermannschaft einen wesentlichen Kern dessen, was die Admira heute ausmacht.
1995 | Heinz Nagl
Der Höhenflug währte nur kurz, 1992 stieg man wieder in die Bezirksliga ab, 1997 sogar in die 1. Klasse. Es wurde Zeit für die nächste Ära Nagl bei der Admira. Nach den spielerischen Höhepunkten der Nagl-Brüder in den späten 1960ern und 70ern fungierten zuerst Ernst Nagl, dann Heinz Nagl als Obmänner ab 1991. Gemeinsam wollte man die Admira neu aufstellen. Wichtig war dabei, nicht kurzfristig und mit finanziellem Risiko der anhaltenden sportlichen Talfahrt zu begegnen, sondern mit komplett neuem Konzept und Geduld einen neuen Weg für die Admira vorzuzeichnen. Heinz prägte diesen Weg als Obmann bis 2011 und darüber hinaus bis zu seinem Tod.


2000 | Anders Denken!
Als praktische Umsetzung des neuen Konzepts wurde SK ADmira Linz mit der Jahrtausendwende aus der Taufe gehoben. AD für Anders Denken! Nachwuchs- und Jugendarbeit, Freude am Sport, Gemeinschaft, Vielfalt, positives Erscheinungsbild als zentrale Werte. Während die Kampfmannschaft weiter schwächelte, etablierte sich die ADmira zügig als Top-Adresse im Linzer Nachwuchs. De Verein entwickelte sich als funktionierender familiärer Rahmen für neue Generationen an Nachwuchsmannschaften, die das Rückgrat zukünftiger Erfolge der Kampfmannschaft bilden sollten.
2011 | AD trägt Früchte
Das Setzen langfristiger Ziele und der Fokus auf den eigenen Nachwuchs sollte Früchte tragen. Trainer Wolfgang Nagl formte eine Mannschaft, die er vom Nachwuchs an zum schließlichen Wiederaufstieg in die Bezirksliga 2011 führte. Mit einem souveränen Meistertitel in der 1. Klasse Mitte und mehr als 100 geschossen Toren (Top-Torschütze Matthias Kowatsch mit 20 Volltreffern) meldete man sich eindrucksvoll zurück. Mehr noch: man war bereit für höhere Ziele.


2013 | Admiraner sind zurück!
Der nächste Schritt ließ nicht lange auf sich warten, die Übergangsphase in der Bezirksliga war nur von kurzer Dauer. Nach dem Vizemeistertitel 2011/12 konnte man 2012/13 den Meistertitel erringen und die hohen Ambitionen dieser Mannschaft bestätigen. Am Ende einer spannenden Meisterschaftsrunde setzte man sich souverän mit 1 Punkt Vorsprung auf Asten durch. Nach über 20 Jahren war man zurück in der Landesliga!
2024 | Durchatmen und feiern!
Zehn Jahre in der Landesliga Ost folgten, mal klopfte man oben an, dann blickte man wieder nach unten, meist jedoch im gesicherten Mittelfeld. 2023/24 gestaltete sich als schwieriges Jahr, eine sehr junge Mannschaft geriet im Herbst in akute Abstiegsnot. Mit der Rückkehr ein paar alter Haudegen und einem Blitzstart in das Frühjahr erwies sich die Mannschaft als Spezialist für 6-Punkte-Spiele und konnte einige direkte Konkurrenten hinter sich lassen. Schließlich reichte es zu einem halbwegs sicheren 10. Platz in der Landesliga Ost und dem Ligaerhalt zum 100er!
